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Autogenes Training und Selbsthypnose

Trance und Autosuggestion

1932 entwickelte der Berliner Nervenarzt J.H. Schultz eine autosuggestive Methode, um eine Entspannung und vegetative Dämpfung des Organismus zu erreichen ("konzentrative Selbstentspannung"). Der Klient nimmt eine entspannte Körperhaltung ein. Mit Hilfe standardisierter Formeln sog. "Vorsatzformeln" gelangt er in einen Tranceähnlichen Zustand (Hypnoid - hypnoseähnlicher Zustand) und erhält Einfluß auf vegetative Vorgänge, die nicht der willentlichen Kontrolle unterliegen. Die Übungen werden in Eigenregie mehrmals täglich durchgeführt und sind vor allem bei funktionellen und psychosomatischen Störungen sinnvoll.

Was wird mit dem AT erreicht?

  • Selbst erzeugte Entspannung
  • vegetative Umstimmung
  • Dämpfung überschießender Affekte
  • Verbesserung des Konzentrationsvermögens
  • Vertiefung der Selbsterkenntnis
  • verringerte Atmefrequenz
  • Erweiterung der Blutgefäße
  • Entspannung der Bauchorgane

Wozu dient das Auogene Training?

Mit der Anwendung des autogenen Trainings soll der sog. Kreisprozess ("Störkreis") verspannungsbedingter Symptome durchbrochen werden. Hauptindikation sind: vegetative Regulationsstörungen und funktionelle, psychosomatische Störungen. Es gibt im AT (autogenes Training) immer eine sog. Unterstufe mit zugehörigen Grundübungen und eine Oberstufe, welche mit sog. "formelhaften Vorsatzbildungen" arbeitet und stark in Richtung meditativer Verfahren geht.

Autogenes Training oder Selbsthypnose?

Jede Heterohypnose (Fremdhypnose) kommt automatisch und katalysatorisch über eine Autohypnose zu Stande. Die Techniken autohypnotischer Verfahren sind in vielerlei Hinsicht in einer Hypnosetherapie einsetzbar, da man die Motivation, Eigenverantwortlichkeit und die Mitbestimmung des Patienten fördert bzw. steigert.

So gesehen ist das AT natürlich eine Form der Selbsthypnose. Das griechische Wort "auto-" (selbst-) verrät diesen Aspekt bereits sehr deutlich. Das AT wird in manchen Büchern gerne als eigenständige Methode betitelt, was im Grund nicht verkehrt ist. Allerdings wäre es nicht ganz richitg, das AT komplett vom Begriff der "Hypnose" zu trennen. Im Rahmen einer professionell durchgeführten Hypnose ist es vollkommen gleichgültig, ob diese nun komplett oder nur teilweise durch autosuggestive Verfahren zustande kommt. Ein bekannter Satz aus der Hypnosetherapie gibt hier einen guten Leitfaden: Jede (Fremd-) Hypnose ist immer auch eine Selbsthypnose.